Viele Männer haben in den letzten Monaten die Chance genützt und damit angefangen, sich einen Quarantäne-Bart wachsen zu lassen. Da nun vermehrt Lockerungen in Kraft treten, fragen sich sowohl neue als auch erfahrene Bartträger, ob sie sich selbst und andere mit ihrem Bart gefährden.
Beeinträchtigten Bärte die Wirksamkeit von Gesichtsmasken?
In letzter Zeit war vor allem in sozialen Medien oft folgende Infografik zu finden. Tatsächlich wurde die Grafik bereits 2017 veröffentlicht, hat aber nun mit dem Ausbruch des Coronavirus wieder an Relevanz gewonnen. Sie stammt von der CDC, einem amerikanischen Institut zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten, und zeigt, ob bestimmte Bartstile unter eine Gesichtsmaske passen, damit diese luftdicht verschließen kann. Man sollte dabei beachten, dass sich darin auf N95-Masken bezogen wird. Um einen hohen Filterwirkungsgrad zu gewährleisten, ist es essenziell, dass sie ein dichtes Siegel rund um die Nase und Mund bilden. Diese Masken werden primär von medizinischem Personal und in Krisengebieten verwendet. Falls du in einem solchen Bereich tätig bist, raten wir dir, dich an die Empfehlung der CDC zu halten und den Bart zumindest zu trimmen, um das Infektionsrisiko so niedrig wie möglich zu halten.
Die Meisten von uns werden jedoch eine Mund-Nasen-Schutz verwenden und dessen primäre Aufgabe ist es, andere vor einer Übertragung der Krankheit zu schützen. Zudem bietet die Maske auch etwas Schutz, falls man direkt angehustet oder angeniest wird. Man sollte allerdings beachten, dass auch mit einer Gesichtsmaske immer ein Abstand von 1,5 Metern einhalten werden soll. Da diese Masken ohnehin nicht luftdicht sind, ist die Gefahr einer Ansteckung mit einem Bart unter Einhaltung der entsprechenden Hygienemaßnahmen nicht erhöht. Wer eine Nummer sicher gehen will und sich von seinem Bart nicht verabschieden möchte, kann sich extra große Gesichtsmasken besorgen, welche die vollständige Gesichtsbehaarung verdecken.
Es ist durchaus richtig, dass sich in einem Bart viele Bakterien und andere Unreinheiten aufhalten können und diese sich unter bestimmten Umständen rasant vermehren können. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass die COVID-19 Viren in einem Bart oder generell auf Haaren so lange aktiv bleiben, dass sie eine Infektion auslösen. Das setzt natürlich voraus, dass man die Finger vom Bart hält und ihn täglich wäscht. Auch die Verwendung eines Bartshampoos ist empfehlenswert, um den Bart von Bakterien und Schmutz zu befreien.