Leider ist nicht jeder mit ausreichend Bartwuchs gesegnet, um sich einen dichten und fülligen Bart wachsen zu lassen. Das heißt aber nicht, dass man sich deswegen von der Idee eines prächtigen Vollbarts oder eines bestimmten Bartstils verabschieden muss. Es gibt einige Methoden und Produkte, um deinen Bartwuchs zu stimulieren und und dir auf diese Weise zu einem dichten Bart zu verhelfen. Da es zu diesem Thema oft viele Fehlinformationen und falsche Versprechen gibt, findest du in diesem Artikel nur Informationen, welche wissenschaftlich belegt wurden oder von uns persönlich auf die Probe gestellt wurden.
Was du gegen Lücken im Bart tun kannst
Damit ein lückenhafter Bart dichter aussieht, ist es nicht unbedingt notwendig, das Bartwachstum zu steigern. Tatsächlich gibt es zahlreiche Methoden und Tricks, um diese kahlen Stellen im Bart zu kaschieren und deinen Bart dichter wirken zu lassen.
Rege die Durchblutung an
Damit die Barthaare schnell und stark aus den Haarfollikeln sprießen können, müssen sie konstant mit Nährstoffen versorgt werden. Für den Transport von diesen ist der Blutkreislauf zuständig. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass eine bessere Durchblutung für eine optimale Versorgung der Haarfollikel sorgt, was letztlich das Barthaarwachstum fördert. So ist es kein Zufall, dass die Wangen bei vielen Männern zu den Bereichen mit den meisten Lücken gehören, da diese schlechter durchblutet werden als der Rest des Gesichts. Mit den nachfolgenden Methoden kannst du deine Durchblutung auf natürliche Weise steigern:
- Bürste deinen Bart täglich mit einer Bartbürste. Dadurch öffnest du die Poren, entfernst abgestorbene Hautzellen und sorgst für eine bessere Verteilung der körpereigenen Öle im Bart. Neben einer gesteigerten Durchblutung beugst du damit auch anderen Problemen wie beispielsweise Schuppen im Bart vor.
- Massiere deine Haut unter dem Bart. Dies muss nicht allzu lang dauern, ungefähr fünf Minuten pro Tag sollten bereits einen spürbaren Unterschied machen. Durch die Gesichtsmassage verhinderst du im Übrigen auch das Aufkommen von eingewachsenen Barthaaren.
Verwende das Bartwuchsmittel Minoxidil
Wenn du online nach Bartwuchsmitteln suchst, wirst du auf eine Vielzahl an Produkten stoßen. In den Produktbeschreibungen von jenen ist oft von einer deutlichen Verbesserung des Bartwuchses die Rede. Man sollte bei solchen Versprechen aber zunächst immer skeptisch bleiben und die angebotenen Bartwuchsmittel ganz genau unter die Lupe nehmen. Denn in den meisten Fällen ist die Wirksamkeit nicht bewiesen.
Eine Ausnahme bildet Minoxidil, welches das einzige Haarwuchsmittel ist, dessen Wirkung durch Studien belegt wurde. Ursprünglich war es als Arzneimittel gegen Bluthochdruck gedacht, wobei sich schnell herausstellte, dass es auch Auswirkungen auf das Haarwachstum hat. Minoxidil fördert nämlich in erster Linie die Durchblutung, was wiederum die Barthaare schneller wachsen lässt und sogar die Bildung von neuen Haarfollikeln zulässt.
Die Wirksamkeit von Minoxidil variiert ziemlich stark zwischen den Anwendern, wobei fast immer ein merkbare Veränderung feststellbar ist. Da das Bartwuchsmittel in den letzten Jahren stark an Populartiät gewonnen hat, findet man viele Erfahrungsberichte auf YouTube und anderen Plattformen. So kannst du dir bereits im Vorhinein einen Eindruck verschaffen, wie das Ergebnis bei dir aussehen könnte.
Es spielt nicht wirklich eine Rolle, welche Marke du wählst, solange 5 % Minoxidil als Wirkstoff enthalten ist. Generell würden wir aber zum Kauf der ursprünglichen Minoxidil-Marke Regaine raten, da man sich bei dieser sicher sein kann, dass es den Wirkstoff garantiert enthält.
Nebenwirkungen von Minoxidil
Wir möchten an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass Minoxidil wie fast jedes Arzneimittel zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Informiere dich deswegen ganz genau darüber, wie Minoxidil richtig angewendet wird und mit welchen Begleiterscheinungen zu rechen ist. Nur dann kannst du abschätzen, ob ein erhöhter Bartwachstum das Risiko für dich wert ist.
Nimm Testosteronpräparate bei Testosteronmangel ein
Barthaare sind androgene Haare und ihr Wachstum wird durch zwei primäre männliche Hormone reguliert und aufrechterhalten: Testosteron und DHT. In einer Studie wurde festgestellt, dass Testosteron das Wachstum und die Dicke der Haarfollikel steuert, während DHT direkt das lineare Barthaarwachstum fördert und die dünnen Vellushaare zu dickeren Terminalhaaren heranreifen lässt.
Wenn sich der Testosteronspiegel also so stark auf den Bartwuchs auswirkt, scheint es auf den ersten Blick natürlich eine „einfache“ Lösung zu sein, dem Körper mehr Testosteron über andere Mittel zuzuführen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass das Geschlechtshormon auch andere Körperfunktionen stark beeinflusst und die Einnahme dieser Präparate mit großen Risiken verbunden ist. Schließlich wird dadurch der ganze Stoffwechsel des Körpers durcheinandergebracht, was unzählige unerwünschte Folgen hat und langfristige Schänden verursachen kann.
Davon abgesehen stellt auch die Beschaffung solcher Hormonpräparate ein Problem dar, da ein Rezept erforderlich ist und man dieses vermutlich nicht wegen ausstehenden Bartwuchs bekommt. Bei den Produkten, welche man online findet, ist dann nicht sichergestellt, dass diese eine Wirkung haben oder andere schädliche Inhaltsstoffe enthalten.
Grundsätzlich sollte man also nur dann auf Testosteronpräparate zurückgreifen, wenn ein Testosteronmangel medizinisch nachgewiesen wurde und die Zufuhr unter genauer Kontrolle eines Arztes stattfindet. Wenn dies nicht der Fall ist, raten wir ausdrücklich von der Einnahme dieser Mittel ab.
Bartwuchs mit dem Dermaroller stimulieren
Beim Dermarolling oder Micro Needling werden die oberen Hautschichten mit vielen kleinen Nadelstichen durchstochen. Der dadurch ausgelöste Heilungsprozess sorgt für eine bessere Durchblutung un eine erhöhte Produktion von Kollagen. Dies hat zahlreiche positive Auswirkungen auf das Hautbild, vor allem aber stimuliert es die Haarwurzeln.
Für diesen Zweck kannst du dir einen sogenannten Dermaroller mit einer Nadellänge von 0.5 mm besorgen. Achte darauf, dass du den Dermaroller vor und nach der Anwendung desinfizierst und du der Haut genug Zeit gibst, um sich wieder zu regenerieren. Falls du unter Akne oder anderen Hautkrankheiten leidest, solltest du lieber auf das Micro Needling verzichten, da das Risiko einer Entzündung dadurch relativ hoch ist.
In einer Studie der Internationl Journal of Trichology in 2013 wurde geprüft, ob sich Dermarolling tatsächlich auf das Haarwachstum auswirkt. Wie das obige Bild aus der Studie zeigt, sprechen die Ergebnisse für sich. Man sollte dabei aber beachten, dass die Tests am Kopfhaar durchgeführt wurden, wobei wir beim Bart von einem ähnlichen Resultat ausgehen würden. Weiters konnten die Wissenschaftler beobachten, dass die Verwendung eines Dermarollers in Kombination mit dem bereits erwähnten Minoxidil das Haarwachstum sogar noch mehr beschleunigt.
Vitamine, Mineralien und Lebensmittel für das Bartwachstum
Obwohl es fast keine expliziten Studien darüber gibt, wie die Ernährung den Bartwuchs beeinflusst, sind wir dennoch davon überzeugt, dass sie einen Unterschied machen kann. Und zwar vor allem auf der Grundlage von Untersuchungen, die sich mit Lebensmitteln und deren Einfluss auf unsere Bartwuchshormone befassen: DHT und Testosteron. Alle Nährstoffe, die den Hormonspiegel erhöhen oder senken, sollten daher auch das Bartwachstum fördern oder unterdrücken. Auch ein Mangel an Mineralien und Vitaminen kann sich negativ auf die Gesundheit und die Wachstumsrate des Bartes auswirken.
- Proteine: Sie gehören zu den lebensnotwendigen Nährstoffen, die ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung sein sollten, wenn du dir einen gesunden und dichten Bart wachsen lassen willst. Das liegt daran, dass alle Haare aus dem Faserprotein Keratin bestehen. Angesichts dessen bedarf auch das Barthaar einer proteinreichen Ernährung, um das Wachstumspotenzial zu maximieren. Zu den Lebensmitteln mit hohem Proteingehalt zählen unter anderem Hühnerfleisch, Schweinefleisch, Fisch, Rindfleisch, Tofu, Bohnen, Linsen, fettarmer Joghurt, Milch, Käse, Samen, Nüsse und Eier.
- Zink: Der Mineralstoff Zink trägt aufgrund seiner Fähigkeit, einen hohen Testosteronspiegel im Körper aufrechtzuerhalten, zu einem gesunden Bartwuchs bei. Es ist reichlich in Kürbis, Linsen, Austern, Kernen, Spinat und Rindfleisch enthalten. Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Zink kann sogar vorzeitiges Ergrauen von Haaren rückgängig machen und die natürliche Haarfarbe wiederherstellen.
- Biotin: Dieses Vitamin wird nicht umsonst „Haarvitamin“ genannt und ist entscheidend für einen gesunden Bart, weil es DHT aus deinem Körper ausscheiden kann. Im schlimmsten Fall kann eine Unterversorgung des Vitamins zu einem Haarverlust führen. Achte deswegen darauf, dass du biotinreiche Nahrungsmittel in deine Ernährung aufnimmst. Hohe Mengen an Biotin findest du in Rinderleber, Hefe, Eigelb, Erdnüsse und Haferflocken.
- Vitamin A: Dieses starke Antioxidans hat mehrere Vorteile, was das Haarwachstum im Gesicht betrifft – einer davon ist die Förderung der Talgproduktion der Haut. Außerdem trägt es zur Zellerneuerung bei, was für einen schnellen und gesunden Bartwuchs sorgt. Vitamin A kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eigelb, Butter, Leber und Fisch vor.
- Ingwer: Seit Jahrhunderten wird Ingwer für medizinische und kulinarische Zwecke verwendet. Die moderne Forschung zeigt, dass die unscheinbare Wurzel auch die körpereigene Testosteronproduktion steigern kann. So zeigt eine Studie aus 2012, dass nach dreimonatiger täglicher Einnahme von Ingwer als Nahrungsergänzungsmittel der Testosteronspiegel in einer Gruppe von 75 Männern um 17,7 Prozent anstieg.
Nahrungsergänzungsmittel
Natürlich ist es nicht einfach, all diese Nährstoffe durch eine ausgewogene Ernährung abzudecken, und gerade dann bieten sich Nahrungsergänzungsmittel wie Multivitaminpräparate an. Grundsätzlich solltest du die Vitamine und Mineralien jedoch so gut wie möglich über deine tägliche Mahlzeiten zu dir nehmen.
Oft werden diese Präparate als Haar- oder Bartwuchsmittel vermarktet, wodurch sie jedoch oft nur teurer sind. Du kannst stattdessen etwas Geld sparen und einfach auf ein vergleichbares Vitamin- oder Mineralstoffpräparat aus dem Supermarkt oder online zurückgreifen.
Achte auf einen gesunden Lebensstil
Es wird wohl niemanden verwundern, dass ein aktiver Lifestyle eine Vielzahl von positiven Effekten mit sich bringt. Dazu zählt auch ein gesundes Hautbild und ein hoher Testosteronspiegel, was infolgedessen für mehr Bartwuchs sorgt. Den eigenen Lebensstil umzukrempeln ist allerdings leichter gesagt als getan und oft verfällt man schnell wieder in alte Gewohnheiten. Um das zu vermeiden, versuche nach und nach kleine Änderungen an deiner Lebensweise vorzunehmen. Denn bereits kleine Veränderungen können auf lange Sicht einen großen Unterschied machen und dich einen Schritt näher zum Prachtbart bringen.
- Viel und „gut“ schlafen: Wir kennen das Problem nur allzu gut, dass man am Abend noch viel zu tun hat oder man sich selbst einredet, dass man auch mit ein oder zwei Stunden weniger Schlaf zurechtkommt. Tatsächlich haben aber Studien bewiesen, dass diese wenigen Stunden bereits erhebliche Auswirkungen auf den Testosteronspiegel haben und ihn stark mindern. Achte auch auf die Qualität deines Schlafes, um deinen Bartwuchs nicht zu verlangsamen.
- Betreibe Sport: Bewegung regt die Durchblutung an und ist wohl die effektivste Methode, um deinen Testosteronspiegel auf natürliche Weise zu steigern. Vor allem Gewichtheben und explosives Widerstandstraining können deinem Bart einen Wachstumsimpuls geben. Also ab ins Fitnessstudio!
- Stress vermeiden und abbauen: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Stress die Produktion von Cortisol im Körper erhöht, was den Hormonspiegel von Testosteron/ DHT stark sinken lässt. Dies wiederum hemmt das natürliche Haarwachstum. Außerdem können durch Stress Blutgefäße verengt werden, was den Transport von Vitaminen und anderen Nährstoffen zu den Haarfollikeln einschränkt. Versuche also Stress um jeden Preis zu vermeiden und Methoden in deinen Alltag zu integrieren, um diesen abzubauen. Etwas Bewegung oder Yoga können dabei bereits einen entscheidenden Beitrag leisten.
- Du kannst es dir vermutlich schon denken, aber natürlich ist auch Alkoholkonsum, eine ungesunde Ernährung und Rauchen dem Hautbild nicht zuträglich. Diese Dinge zu vermeiden ist nicht nur ideal, um einen Bart schneller wachsen zu lassen, sondern kommt auch der allgemeinen Gesundheit zugute.
Vermeide diese schlechten Bartgewohnheiten
Um sich schneller einen Bart wachsen zu lassen, ist es nicht immer notwendig die Haarfollikel zu stimulieren. Stattdessen ist es oft der bessere Ansatz, bestimmte Dinge zu unterlassen. Tatsächlich führen viele Bartträger täglich Aktionen durch, die den Bart schädigen und ihr Bartwuchspotential verlangsamen. Um also das Wachstum deines Bartes nicht zu limitieren, vermeide folgende Dinge:
- Zu häufiges Waschen mit Shampoo: Mit diesem lässt sich der Bart zwar gut von jeglichem Schmutz befreien, es entfernt dabei aber auch die körpereigenen Öle. Diese sind jedoch unerlässlich, um die Barthaare gesund zu halten und Problemen wie Bartspliss vorzubeugen. Und da einige der fettlöslichen Hormone mit dem Talg mittransportiert werden, könnte dies auch das Bartwuchstempo beeinträchtigen. Verwende es deswegen nur zweimal in der Woche und wasche den Bart an den restlichen Tagen einfach mit Wasser.
Falls du für die Bartwäsche noch ein normales Shampoo nutzt, solltest du außerdem so schnell wie möglich auf ein Bartshampoo wechseln. Dieses trocknet die Haut weniger aus und ist milder, was der vergleichsweise empfindlichen Gesichtshaut zugutekommt. - Übermäßiges Streicheln und Kraulen des Bartes: Vermutlich hast du beim Lesen dieses Artikels schon mehrmals deine Hand zum Kinn geführt und bist du den Bart gefahren. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die Streicheleinheiten des Bartes fühlen sich einfach gut an und haben durchaus Suchtpotenzial. Wenn man es damit nicht übertreibt, ist das prinzipiell auch keine schlechte Sache. Wie bereits erwähnt, wie durch die Gesichtsmassage die Durchblutung angeregt, was wiederum den Bartwuchs anregt. Falls du deine Finger aber ständig im Bart hast, kann die Belastung in einen Verlust der Haare resultieren. Das Ziehen, Zupfen und Zwirbeln der Barthaare solltest du übrigens ganz unterlassen, da dies die Barthaare nur strapaziert und dir in keiner Weise zugutekommt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Kämmen des Bartes. Belasse es bei ein paar Mal täglich und verwende einen hochwertigen Bartkamm, welcher so wenig wie möglich an den Barthaare zieht. - Belastung der Barthaare durch Hitze: Um den Bart glatt zu bekommen, greifen viele Bartträger auf sogenannte Bartglätter zurück. Dies wird durch eine hohe Hitzeeinwirkung bewerkstelligt, was aber durchaus Schaden an den Barthaaren hinterlassen kann. Solange du aber die richtigen Vorsichtsmaßnahmen triffst und die nützlichen Gadgets nicht täglich verwendest, hält sich das Risiko in Grenzen. Für den täglichen Gebrauch empfehlen wir Stylingprodukte wie Bartwichse, um dem Bart in Form zu bringen.